Nostalgie Tour Perm

04.06.2017
Am 09.06.2017 wird es planmäßig mit Aeroflot vom Flughafen Dresden losgehen, etwas aufgeregt sind wir schon. Ich war immerhin seit Ostern 1990 nicht mehr in dieser Region und Doris war überhaupt noch nie da. Da wir diese Reise schon länger geplant und vorbereitet haben war es bisher sehr entspannt, was Visabeschaffung, Flug- und Hotelbuchung betrifft. Mietwagen ist auch reserviert, mal sehen ob alles klappt wie geplant und wie sich die Gegend entwickelt hat.

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Heute ist schon der 08.06.2017 und die Aufregung steigt, leider muss ich bis zur letzten Minute arbeiten, vielleicht auch ganz gut so, da so die Zeit schneller vergeht. Gestern gab es noch einen Lichtblick, das bestellte Geld ist gekommen.

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Ständig vor Aufregung die Flugstrecke angeschaut

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Am 09.06.2017 ging es endlich los. Taxi zum Bahnhof in Pirna und dann mit der S-Bahnlinie 2 zum Flughafen Dresden. Da das Gepäck limitiert ist, hatte jeder auch nur einen Koffer, die Bahn war relativ leer so dass die 45 min Fahrtzeit angenehm verliefen. Wir waren natürlich viel zu zeitig am Flughafen, so haben wir uns erst einmal vor den Schalter der AEROFLOT Fluggesellschaft hingesetzt. Kurze Zeit später setzte sich ein Paar im mittleren Alter neben uns und der Mann machte seiner Frau erst einmal eine Flasche Bier auf. Durch unser Grinsen kamen wir ins Gespräch. Es waren Russen, die schon viele Jahre in Dresden lebten. Im Laufe des Gesprächs kam auch die Frage nach dem Reiseziel. Als wir sagten Perm, kam voller Entsetzen die Gegenfrage: „Was haben sie den dort vergessen“. Na toll, dachte ich fängt ja gut an.

Die Abfertigung in Dresden ging schnell, bei der Personenkontrolle haben wie üblich meine Implantate im Rücken auf sich Aufmerksam gemacht. (War bisher nur in Dresden) Nach der Erklärung von meiner Seite (Was, Warum, Wieso) entfuhr dem Kontrolleur: „Ach du Scheiße“ das war auch das erste mal, das ich so etwas zu hören bekam.

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Der Flug war unspektakulär, der Service gut, die Stewardessen freundlich und bemüht, auf jeden Fall internationaler Standard.

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In Moskau-Scheremetjewo sind wir pünktlich gelandet. Das Flugzeug war irgendwo auf dem Vorfeld gelandet und wir fuhren ziemlich lange mit dem Bus, gefühlt um den ganzen Flughafen herum. Da das Gepäck durchgecheckt war sind wir anschließend zur Passkontrolle. Hier haben wir wieder was dazu gelernt, wenn vor dir Chinesen in der Schlange zum Schalter für die Personenkontrolle stehen, ist es am Besten du suchst dir einen anderen Schalter, da es ewig dauert, bis diese durch die Passkontrolle durchgelassen werden, aus welchen Gründen auch immer. Unsere Passkontrolle verlief reibungslos, es ist zu empfehlen den Zettel der „Registration“ welcher dann lose im Pass liegt gut für die Ausreise aufzubewahren.

Wir suchten dann, nach Kontrolle des Flugplans auf einem der vielen überall aufgehängten Monitore, unser Gate für den Weiterflug nach Perm. Es gab jede Menge Bistros, Kioske, Restaurants und Shops auf dem Weg dahin und sehr viele Menschen, ich glaube das war vor 27 Jahren anders. Nachdem wir das Gate gefunden hatten stellten wir fest, das unser Flug verschoben wurde anstatt der geplanten 23:20 Moskauer Zeit flog das Flugzeug dann tatsächlich erst 01:00 Moskauer Zeit ab. Da wir der Sonne entgegen flogen, erlebten wir den Sonnenaufgang im Flugzeug und Doris gelangen einige schöne Bilder davon aus dem Fenster, bloß gut denn ich habe geschlafen.

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Durch den verspäteten Abflug und die Zeitverschiebung von 2 Stunden standen wir, nach der Gepäck Ausgabe kurz nach 5 Uhr morgens vor dem Flughafen in Perm. Von unserer bestellten Abholung war weit und breit nichts zu sehen. Nach einigen Minuten Wartezeit entschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen, welches uns zum Hotel bringen sollte. Ein Taxi war schnell gefunden und mit dem Fahrer waren wir schnell handelseinig, trotz mangelnder Sprachkenntnisse auf beiden Seiten.

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Er brachte uns dann auch auf dem schnellsten Weg durch die langsam erwachende Stadt in unser Hotel. Unterwegs hat uns der Fahrer noch auf die Geldfabrik und einige Gebäude der Administration aufmerksam gemacht. Die Abrechnung erfolgte per Taxameter völlig korrekt ungefähr 930 Rubel für die ca. 15km/45min, ich gab dem Fahrer 1000 Rubel und er wollte mir auf die Kopeke rausgeben und ich musste ihm das Wechselgeld regelrecht aufdrängen. Das ist uns tatsächlich fast immer passiert, auch in Restaurants bekamen wir das Wechselgeld fast immer zurück und wir haben dann das Trinkgeld einfach auf dem Tisch liegen gelassen.

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Im Hotel angekommen, checkten wir erst einmal ein, was auch einige Zeit in Anspruch nahm, Gott sei Dank waren wir die einzigsten Gäste an der Rezeption. Das Zimmer entsprach unseren Vorstellungen, allerdings war es nur für eine Person vorbereitet. Nach 2x Besuch an der Rezeption wurde alles, was für die 2. Person nötig war, nachgeliefert. Unsere Pässe wurden einbehalten für die Registration (einen Tag) Inzwischen war es auch 07:00 Uhr und wir konnten frühstücken gehen. Das Buffet war sehr vielfältig und reichhaltig, es war kein „Kontinentalfrühstück“ sondern eben russisch, passte jedoch gut zu unserem Geschmack. Nach dem Frühstück war erst einmal bis Mittag schlafen angesagt. Nach dem wir aufgestanden waren wollten wir uns erst einmal um russische SIM-Karten kümmern. Ich hatte gelesen dass es vor dem Hotel Ural verschiedene Kioske gibt die SIM-Karten verkaufen. An der Rezeption fragte ich nochmals nach, ob es so ist und wo das Hotel Ural ist. Das WLAN im Hotel war leider nicht besonders gut. Entsprechend meiner russischen Sprachkenntnisse habe ich natürlich nicht alles verstanden, freundlicherweise haben wir einen Stadtplan bekommen und konnten erkennen, das Hotel Ural ist nicht weit. Wir wurden auch auf eine grüne und eine rote Linie hingewiesen aber was diese bedeutete haben wir erst später verstanden.

Wir sind dann los gelaufen, den Komsomolskie Prospekt bis zur Leninstraße.

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Wir kamen dabei an einem Pub vorbei, den merkten wir uns gleich.

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An der Ecke von dem Komsomolskie Prospekt und der Leninstraße war das Kaufhaus Zum, ich glaube in diesem Kaufhaus war ich vor 27 Jahren auch schon mal, heute ist es eher naja aber im Erdgeschoß gibt es ein McDonalds.

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auf der anderen Straßenseite genau gegenüber ist das Hotel Ural mit dem Denkmal „laufender Bär“ davor. Hier ist uns auch die grüne Linie aufgefallen, welche durch die ganze Stadt gezogen war und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit ging. Wir entschieden uns, am nächsten Tag dieser Linie zu folgen.

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Auf dem Platz vor dem Hotel waren dann auch die Kioske der verschiedenen Telefongesellschaften. Wir sind gleich in den ersten Kiosk rein, die Telefongesellschaft heisst „MTC“ (also MTS). Ein junger Verkäufer sprach uns gleich an und auf meine Frage ob wir in englischer oder deutscher Sprache kommunizieren könnten, sagte er, ja etwas in englischer Sprache würde gehen. Seine Sprachkenntnisse in englisch entsprachen in etwa meinen in russisch. Aber mit Hilfe des Google Übersetzers, welcher uns noch ein paar Mal helfen sollte, schafften wir es. Wir kauften 3 SIM-Karten 2x für Mobiltelefon und Daten und 1x für Tablett nur Datenkarte. Ein kleines Problem gab es weil unsere Pässe zur Registration waren, aber ich hatte Fotos von unseren Pässen und Visa auf meinem Mobiltelefon so dass er die Daten sich da abschreiben konnte. Alle SIM-Karten hatten ein Datenvolumen von je 28GB, Telefonvolumen ist auch ausreichend gewesen, wir sagten die Karten müssen für ca. 2 Wochen reichen (und das haben sie). Für alles haben wir insgesamt 1000 Rubel bezahlt. Die Netzabdeckung war auch erstaunlich, überwiegend LTE ganz selten mal E. Erst kurz vor der Kontinentalgrenze zu Asien, nach Gornosawodsk gab es keinen Empfang mehr. Der Verkäufer war auch noch so freundlich und hat uns die SIM-Karten aktiviert und in die Geräte eingesetzt.

Anschließend sind wir noch etwas durch die Stadt gelaufen und haben auch einen Blick auf die Kama geworfen.

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Aufgefallen ist uns immer wieder das Nebeneinander von modernen und historischen Gebäuden in der Stadt.

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Unterwegs ist uns noch dieser spezielle Getränkeservice aufgefallen.

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Zu Abend haben wir dann im im Pub Seamus gegessen mit einem schönen Guiness.

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Auf dem Rückweg zu unserem Hotel haben wir noch ein deutsches Restaurant gefunden, hier haben wir aber aus Zeitgründen und weil es sich nicht ergeben nie was gegessen oder was getrunken. Wir haben mal einen Blick hineingeworfen, es gab Paulaner und Haxe das Personal trug Dirndl und Lederhosen, die Tischdecken waren blau/weiß kariert und es gab Blasmusik, also alles typisch deutsch, bis auf das Personal, das sprach kein deutsch.

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Wir nahmen noch ein Bier an der Hotelbar und gingen danach zu Bett, obwohl es draußen noch hell war.

11.06.2017 Wir wachten relativ zeitig auf (05:30) was wahrscheinlich auch der Zeitumstellung geschuldet war. Nach dem reichhaltigen und üppigen Frühstück machten wir uns auf den Weg das historische Perm an Hand der grünen touristischen Linie zu erkunden.

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Der Weg führte uns Ana vielen historischen und schön restaurierten Gebäuden vorbei, nachfolgend eine Auswahl davon.

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Hier das bekannte Permer Opernhaus

 

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die lokale FSB Zentrale (vorher KGB)

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eine Landwirtschaftsschule, das Gebäude wurde zu diesem Zweck errichtet und wird auch heute noch dafür genutzt.

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Das „Dr. Schiwago-Haus“ heisst aber tatsächlich Gribuschin-Haus.

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Das Stadtwappen von Perm, mit einem Eisbär. Warum es ein Eisbär ist konnte niemand sagen.

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Überall liebevoll renovierte Kirchen

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Einer der vielen Gold- und Schmuckläden in Perm

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Ein großes Einkaufszentrum mitten in Perm

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Ein Verwaltungsgebäude welches schon vor 1989 da stand

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Das Verwaltungsgebäude der Regionalverwaltung von LUK-OIL einem Ölkonzern

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Zum Abschluss gab es dann wieder ein leckeres Abendessen im Restaurant „Pelmeni 2“,

Pelmeni standen allerdings nicht auf der Karte

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Abends dann noch ein Bier an der Bar im Hotel und dann ins Bett.

12.06. ist der Nationalfeiertag in Russland und an diesem Tag wollten wir unseren Mietwagen bei der Firma „Агама“ abholen, hier die Website:  www.agama.perm.ru und die Adresse: 614000, г. Пермь, Комсомольский проспект, 34 офис 235, für den Fall, das jemand auch mal einen Mietwagen in der Region braucht. Ich hatte vorher mehrmals per E-Mail angefragt, ob an diesem Tag gearbeitet wird und welche Öffnungszeiten gelten. Als Antwort habe ich immer bekommen, es ist normal geöffnet wie jeden Tag von 09:00 – 17:00. Na gut, dachten wir dann werden wir mal nach dem Frühstück los gehen.

Berjosovka, Nowy Kungur, Nationalfeiertag

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13.06.2017 GULAG Perm 36, Kontinentalgrenze Europa – Asien, Tschusowoji, Gornosawodsk

 

14.06.2017 Museumsdorf

 

15.06.2017 Kungur Eishöhle, Badestelle an der Chakwa gesucht

 

16.06.2017 Perm Zentral Rynok,

 

17.06.2017 Kungur kurz besichtigt, Goldladen, Goldirewsky Reste besichtigt, Doris krank

 

18.06.2017 Doris im Krankenhaus, anschließend war Doris überwiegend im Bett

 

19.06.2017 Auto abgegeben und etwas durch Perm gelaufen, Doris im Hotel wg. Bronchitis, Doris überwiegend im Bett.

 

20.06.2017 Rückreise